Dr. Robert Kołodziej
Am 31. Mai 2011 fand in der Polnischen Akademie der Wissenschaften – Wissenschaftliches Zentrum in Wien ein Vortrag von Dr. Robert Kołodziej zum Thema „Das parlamentarische System der Polnisch-Litauischen Adelsrepublik zur Regierungszeit von Johann III. Sobieski (1674-1696)" statt. Diese Vorlesung fand im Rahmen der Reihe "Präsentation junger Wissenschaftler - Stipendiaten der Lanckorońskistiftung", deren Stipendiat Dr. Kołodziej ist. Dr. Robert Kołodziej ist Absolvent und Wissenschaftler an der Universität Breslau. Seine Dissertation entstand unter der Leitung von Prof. Dr. hab. Stefania Ochmann-Staniszewska und betraf den Reichstag im Jahr 1637. Dr. Kołodziej beschäftigt sich zurzeit mit der Funktionsweise des polnisch-litauischen Reichstags zur Zeit der Herrschaft von Johann III. Sobieski (1674-1696).
Die Gäste begrüßte Prof. Bogusław Dybaś, Direktor der Polnischen Akademie der Wissenschaften – Wissenschaftliches Zentrum in Wien.
Dr. Kołodziej sprach in seinem Vortrag über das parlamentarische System der Adelrepublik und ihren Institutionen, die sich aus dem Reichstag, der Landtage und den Ratstagungen zusammensetzten. Der Referent deutete auch darauf hin, dass sich während der Regierungszeit von Johann III. Sobieski ein deutlicher Wandel der Funktionsweise des politischen Systems erkennen lässt. Eine Ursache dafür war die zunehmend ineffektivere Arbeit des Reichstages. Parallel zum Rückgang der Bedeutung des Reichstages stieg die Bedeutung der Landtage. So wurde ein Teil der Zuständigkeiten des Reichstages von den Senatsräten übernommen, insbesondere den Landtagen, was in der Folge zur Dezentralisierung und einer deutlichen Schwächung des Staates führte. Nach dem Vortrag kam es zu einer Diskussion, an der das Publikum aktiv teilnahm.