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Polnisch-österreichische Kontakte sowie Militärbündnisse 1618-1918

Konferenz

Unmittelbarer Anlass für diese Konferenz, die in Kooperation mit dem Heeresgeschichtlichen Museum sowie dem Polnischen Institut Wien organisiert wurde, war der sich am 12. September 2008 jährende Jahrestag des Entsatzes von Wien im Jahre 1683. Anlässlich dieses runden Jubiläums von 325 Jahren referierten namhafte polnische und österreichische Historiker über die Geschichte und Entwicklung der politisch-militärischen Kooperation im Laufe von dreihundert Jahren.
Die feierliche Eröffnung der Tagung fand am 11. September 2008 in der eindrucksvollen Ruhmeshalle des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien statt. Nach den Begrüßungsworten seitens des Direktors des Heeresgeschichtlichen Museums im Arsenal, Dr. M. Christian Ortner sowie des Direktors des Wissenschaftlichen Zentrums, Prof.  Dr. Bogusław Dybaś, stellte  Prof. Janusz Cisek, Direktor des Polnischen Militärmuseums Warschau, in seinem Eröffnungsvortrag die Sammlungen des ältesten Militärmuseums Polens vor, das im Jahre 1920 auf Initiative von Józef Piłsudski gegründet wurde.  Das Museum verfügt über 250.000 Exponate und präsentiert auf einer Fläche von 2500 m2 die Geschichte der Anfänge des Heerwesens in Polen bis hin zu seiner zum 20. Jhdt. Anhand ausgewählter Objekte des Museums brachte er den Teilnehmern der Tagung die Epochen der polnischen Geschichte sowie deren Widerspiegelung in der Militärgeschichte des Landes wider. Nach seiner Präsentation erlebten die zahlreich erschienenen Teilnehmer eine Vorführung alter Kriegskünste. Der renommierte Fechtmeister Peter Koza und sein Team führten in historischen Kostümen die Fechtkunst der frühen Neuzeit vor.
Der darauf folgende Konferenztag präsentierte in zwölf Vorträgen anhand ausgewählter Aspekte und Einzelthemen  die Geschichte der polnisch-österreichischen militärischen Beziehungen in der Zeit von 1618 - 1918. Prof. Christoph Augustynowicz, Assistenzprofessor am Institut für Ost- und Südosteuropaforschung, stellte in seinem Einführungsvortrag die Geschichte der Habsburgisch-Polnischen Beziehungen vom 16. bis zum 18. Jhdt. vor. Dem 17. und 18. Jahrhundert sowie der Schlacht von Wien des Jahres 1683 waren die folgenden drei Vorträge gewidmet. Dr. Claudia Reichl-Ham, Leiterin des Hauptreferates Publikationswesen/Bibliothek sowie stv. Abteilungsleiterin der Forschungsabteilung im Heeresgeschichtlichen Museum, widmete ihren Vortrag den österreichisch-polnischen Militärbündnissen in der 2. Hälfte des 17. Jhdt. Die Schlacht von Wien und hier wiederum ganz besonders die Rolle von König Jan Sobieski und Karl von Lothringen kamen im Vortrag von Prof. Mirosław Nagielski, (beide Historisches Institut der Universität Warschau) zur Sprache. Dr. Tomasz Ciesielski (Historisches Institut der Universität Opole) referierte über die österreichisch-polnischen Militärkontakte in der Zeit der polnisch-sächsischen Union 1677 - 1733.
Das 19. Jahrhundert stand im Zentrum der Vorträge von Prof. Michał Baczkowski sowie von Dr. Lothar Höbelt. Prof. Baczkowski, (Institut für Geschichte der Jagiellonen-Universität in Krakau) ging in seinem Referat eingehend auf die in der österreichischen Armee dienenden Polen in der Zeit der Kriege mit Frankreich ein. Prof. Höbelt (Institut für Geschichte der Universität Wien) skizzierte in seinem Vortrag die Beziehung der Habsburger zum geteilten Polen in der Zeit von 1772 bis 1918.   
Der Nachmittag stand bereits ganz im Zeichen des 20. Jhdts. Prof. Jan Rydel (Universität Krakau) erläuterte u.a. anhand von Einzelschicksalen die Karrierewege von Polen, die in den Streitkräften von Österreich-Ungarn dienten, sowie auch mögliche Karrierehindernisse. Dr. M. Christian Ortner erläuterte anhand von ausgewählten Exponaten des Heeresgeschichtlichen Museums die Uniformierung und Ausrüstung der "Polnischen Legion", die für die Wiedererstehung des unabhängigen Polens nach dem Ersten Weltkrieg eine überaus wichtige Rolle spielte. Auch Dr. Jerzy Gaul, Dozent im Archiwum Główne Akt Dawnych in Warschau (Hauptarchiv für Alte Akten in Warschau), ging in seinem Vortrag ausführlich auf die Polnischen Legionen ein und hier wiederum besonders auf das Verhältnis des Armeeoberkommandos der k.u.k. Armee sowie des k.u.k. Kundschafts- und Nachrichtendienst zur Polnischen Legion. Auch Dr. Tamara Scheer und Dr. Thomas Reichl referierten zu ausgewählten Aspekten des österreichisch-polnischen Verhältnisses vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs.
Im Abschlussvortrag von Dr. Ewa Cwanek-Florek (Institut für Germanistik der Universität Rzeszów) wurden unter dem Titel "Erinnerungsorte an polnische Militärs in Wien" Denkmäler, Straßenbezeichnungen sowie weitere Gedächtnisorte, die im Weichbild der Stadt an polnische Militärs in Wien und deren Wirken erinnern, anhand zahlreicher Bilder vorgestellt und die Umstände ihrer Errichtung und Entstehung genauer erläutert. Sämtliche Vorträge wurden von regen Diskussionen und Fragen seitens der Teilnehmer begleitet. Abschließend wurde festgehalten, dass im Laufe der Konferenz manches an offenen Fragestellungen geklärt wurde, freilich jedoch auch einige neue Forschungsaspekte aufgezeigt wurde, die es in Zukunft zu erforschen und zu klären gälte.

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