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Konferenz

Ziel der Konferenz „Das Polnische Wien zur Zeit des Fin de siècle. Polnische Kreise in der Hauptstadt der Habsburgermonarchie an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert“ war es, die Situation und Bedeutung der polnischen Kreise sowie jene von Einzelpersonen im multiethnischen Wien an der Wende vom 19. zum 20. Jhdt. darzustellen – eine glanzvolle Epoche in der Geschichte der Stadt Wien, die bisweilen auch als goldene Ära dieser Stadt bezeichnet wird. Wiewohl sich zwar die Habsburgermonarchie ihrem Ende zuneigte - ein Umstand, der den Zeitgenossen durchaus schmerzlich bewusst war – war diese Epoche von herausragenden künstlerischen Leistungen - von der Literatur über die Musik bis hin zur bildenden Kunst und Architektur geprägt – sowie von  vielfältige, und tiefgründigen philosophischen Denken.
Die einem Teilaspekt dieser Epoche gewidmete Konferenz legte ihren besonderen Schwerpunkt auf die Bedeutung, die Polen in dieser Epoche Wiens gespielt hatten. Im Verlauf der zweitägigen Konferenz wurde dieses Thema aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Ein wichtiger Schwerpunkt galt der Teilnahme Polens am politischen Leben. Vorgestellt wurden die politischen Lager der Zeit sowie besonders herausragende und bekannte polnische Politiker - jene, die im Parlament (Polenklub) sowie in den Regierungen (as polnische Minister und Premierminister der österreichischen Regierungen) eine besondere Rolle spielten. Im Einführungsvortrag stellte Univ.-Prof. Dr. Lothar Höbelt den Polenklub und dessen Rolle in der altösterreichischen Politik sowie dessen prominentesten Persönlichkeiten vor. Breiter Raum war den polnischen Abgeordneten im Wiener Parlament gewidmet: Dr. Franz Adlgasser erstellte ein kollektives Porträt der polnischen Abgeordneten im Wiener Parlament. Univ.-Prof. Dr. Jerzy Gaul konzentrierte sich in seinem Vortrag auf die polnischen Sozialdemokraten in der Zeit von 1892-1914. Die jüdischen Abgeordneten aus Galizien im österreichischen Abgeordnetenhaus waren das Thema des Referats von Dr. Günther Schefbeck, Direktor des Parlamentsarchiv in Wien.
Breiter Raum war aber auch dem kulturellen und künstlerischen Wirken der Polen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gewidmet. Zwei Vorträge waren Karol Graf Lanckoroński, seiner Familie und seinem Palais in der Jaquingasse, Wien 3, das eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen in Wien beherbergte, gewidmet. Nach schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde es in den 1960er Jahren abgetragen. Eine bedeutende Rolle im intellektuellen Leben der Stadt Wien spielte auch die Familie Twardowski, aus der zahlreiche Universitätslehrer hervorgingen. Einer von ihnen, Kazimierz Twardowski, studierte in Wien bei Franz Brentano und Robert von Zimmermann Philosophie. Er gilt als der Begründer der mathematisch, logisch und philosophisch fruchtbaren Lemberg-Warschau-Schule. Im Jahr Kazimierz Twardowski wurde auf den Lehrstuhl für Philosophie in Lemberg berufen, wo er bis zu seinem Lebensende verblieb. Zu seinen Schülern gehörten u. a. Stanisław Leśniewski und Jan Łukasiewicz.
Polen waren sowohl als Studenten als auch als Wissenschaftler im universitären Umfeld von großer Bedeutung. Im Rahmen der Konferenz wurden auch informelle Kreise vorgestellt, die Plattformen für Meinungsaustausch waren und in vielerlei Hinsicht eine bedeutende Rolle für die in Wien lebenden Polen darstellten. Auch zu Unrecht vergessene Persönlichkeiten, die als Beispiel für viele andere gelten mögen, wurden vorgestellt – etwa der Lebensweg der Ärztin Sara Lubinger, eine der ersten Polinnen, die an der Universität Wien ein Medizinstudium beendete und sich hernach als Ärztin besonders für die Verbesserung des Lebens der Frauen einsetzte.

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