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Galizische Abgeordnete im Wiener Parlament von 1848 - 1918

Prof. Jerzy Gaul

Am 12. Oktober 2009 fand im Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien der Vortrag von Prof. Jerzy Gaul „Galizische Abgeordnete im Wiener Parlament” statt. Der Referent stellte die Bedeutung des österreichischen Parlaments für die Völker Mitteleuropas in den Jahren 1848/1849 sowie 1861-1918 vor. Er wies weiters darauf hin, dass das Parlament in Wien eine wichtige Bedeutung als Schule für den Parlamentarismus hatte und Tribüne für die Verteidigung der Interessen der einzelnen Völker war. Die polnischen Abgeordneten an der Arbeit im Parlament rege teil und unternahmen wichtige Initiativen betreffend das Königreich Galizien und Lodomerien. Sie traten zur Verteidigung der nationalen Rechte auf und bemühten sich um die Modernisierung des Landes. Von der aktiven Teilnahme der polnischen Abgeordneten an der Arbeit im Wiener Parlament zeugen auch die zahlreich vorhandenen Quellen, Sitzungsprotokolle, Anträge sowie an den Kaiser gerichtete Eingaben, die im Staatsarchiv in Wien aufbewahrt sind. Diese Quellen zeigen die vielfältige parlamentarische Tätigkeit in unterschiedlichen Bereichen, in Politik, Religion, Unterrichtswesen, Administration und Justiz. Die Abgeordneten interessierten sich naturgemäß besonders für die Angelegenheiten ihrer Heimat, deren Bevölkerung sowie für sämtliche laufende Ereignisse.
Professor Gaul unterstrich, dass die Polen in der Politik in Wien am Ende des 19. Jhdt eine bedeutende Rolle spielten. Als Beispiel verwies er auf den galizischen Abgeordneten Franciszek Smolka, der im Jahr 1881 zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses gewählt wurde. Im Jahre 1895 berief Kaiser Franz Joseph I. Kazimierz Badeni zum Statthalter von Galizien.  Prof. Gaul hielt auch fest, dass das  Parlament in Wien das erste europäische Parlament war, in dem in den Jahren 1911-1918 acht Nationen vertreten waren und die Abgeordneten ihre Reden in ihrer jeweiligen Muttersprache halten konnten. Während des Vortrags wurden zahlreiche Quellen sowie Porträts galizischer Abgeordneter gezeigt. Nach dem Vortrag kam es noch zu einer interessanten Diskussion, in deren Verlauf auch auf das heutige vielsprachige Europäische Parlament in Straßburg verwiesen wurde.

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