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Der Anteil der Breslauer Juden am kulturellen und künstlerischen Leben der Stadt seit ihrer Emanzipation bis zum Jahr 1933

Małgorzata Stolarska-Fronia

Die Breslauer Kunsthistorikerin Dr. Małgorzata Stolarska-Fronia, Mitarbeiterin des Museums der Geschichte der Juden im Warschau, hielt im Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften einen Vortrag zum Thema des Anteils der Breslauer Juden am kulturellen Leben der Stadt, wobei sie besonders auf die Bildende Kunst und deren Vertreter einging. Die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jhdt. war unter den Breslauern jüdischer Herkunft vom Auftreten einer besonderen Vielfalt künstlerischer Talente geprägt, was durch die multikulturelle Atmosphäre der Stadt sowie von der kontinuierlichen Laizisierung der Mehrheit der Breslauer Juden bedingt war. Das Schicksal der jüdischen Minderheit Breslaus blieb stets mit der Geschichte der Stadt verbunden. An deren dynamischer Entwicklung teilhabend waren die Juden Zeugen sowie auch Mitbestimmende der gesellschaftlichen Veränderungen vieler Lebensbereiche, darunter auch jener der Kunst.
Ziel des Vortrags war es, bedeutende Künstler und Sammler vorzustellen, die in Breslau vom 18. Jahrhundert bis zum Jahr 1933 tätig waren. Darüber hinaus wurden Grundsatzfragen erörtert, mit denen sich die Referentin während ihrer Forschung über die Künstler Breslaus jüdischer Herkunft konfrontiert sah - Fragen, die weit über das Gebiet Kunstgeschichte hinausgehen. Somit wurde die Analyse des Anteils der Vertreter der jüdischen Minderheit am künstlerischen und kulturellen Leben Breslaus gleichzeitig zur Geschichte einer Gemeinschaft, die in kurzer Zeit zur führenden Minderheit der Stadt, zu einem wichtigen Element in kultureller und ökonomischer Hinsicht sowie auch zu einer Geschichte einzelner Persönlichkeiten mit jeweils individueller Einstellung zur eigenen Identität. Dabei ging die Referentin auch der Frage nach, inwiefern beeinflusste die Identifikation mit dem Judentum das schöpferische Wirken beeinflusste und welche Bedeutung der mehr oder minder bewusste Anteil an der deutschen oder europäischen Kultur hatte? Den Ansichten vieler jüdischer Intellektueller neuerer Zeiten folgend – etwa jener Martin Bubers, für den die Kunst zu einer Zeit seines Lebens zu einem wichtigen Mittel zum Ausdruck der jüdischen kulturellen Identität wurde – gilt es zu erforschen, wie sich die jüdische Identität im Schaffen der Künstler jener Generation äußerte, die nach der Emanzipation tätig waren. Illustriert wurde der Vortrag mit zahlreichen Bildbeispielen des künstlerischen Werks ausgewählter Breslauer Künstler jüdischer Herkunft.

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