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KZ-Gedenkstätten in Europa - Majdanek und Mauthausen

Symposium

Am 23. April 2009 fand im Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien ein Seminar mit dem Titel „KZ-Gedenkstätten in Europa: Majdanek und Mauthausen”. Dieses Seminar ist eine Veranstaltung einer Reihe von Veranstaltungen, die sich mit der schwierigen Thematik des Zweiten Weltkriegs befasst – nach der Filmpräsentation „Henryk Sławik – der polnische Wallenberg” im Oktober 2007 sowie dem Vortrag von Prof. Andrzej Kola „Das archäologische Know-how im Dienste der Aufklärung von Geheimnissen der jüngsten Vergangenheit (am Beispiel exhumierter Opfer des Stalinismus aus Massengräbern von Charkow und Kiew)” im März 2008. Die Organisation eines Seminars, das den Hitler’schen Vernichtungslagern gewidmet war, resultierte aus der Überzeugung, dass die Funktionsweise von Erinnerungsorten im kollektiven Bewusstsein, wie es die ehemaligen Konzentrationslager sind, einer Diskussion und Neuorientierung bedarf, insbesondere im Hinblick auf das schwindende Bewusstsein und den geringen Wissensstand der heute jungen Generation. Im polnischen kollektiven Bewusstsein haben die Konzentrationslager schon immer einen sehr bedeutenden Stellenwert eingenommen, auch im österreichischen kollektiven Gedächtnis werden sie immer wichtiger. Im Hinblick auf das Konzentrationslager Mauthausen ist daran zu erinnern, dass es eines der größten nationalsozialistischen Lager und auch eines mit den schwierigsten Überlebensbedingungen für die Häftlinge war. Das Problem der Wahrnehmung und Erinnerung durch jene, die die Zeit des Nationalsozialismus erlebt haben sowie durch die nachfolgenden Generationen ist von immerwährender Aktualität und Bedeutung, ein polnisch-österreichischer Meinungsaustausch zu dieser Problematik in größerem Maßstab fehlt bis heute und ist ein Desiderat.
Im Rahmen des Seminars referierten zwei Vortragende über diese Thematik. Direktor Dr. Tomasz Kranz sprach zum Thema: „Majdanek – die älteste Gedenkstätte Europas. Gestern und heute”. Er stellte die Geschichte des Museum in Majdanek vor, das das älteste Museum am Standort eines ehemaligen Konzentrationslagers in Europa ist, sowie die mit damit verbundene Problematik – hinsichtlich des Erhalts der Exponate der Suche nach neuen Wegen der Funktionsweise eines solchen Erinnerungsortes sowie hinsichtlich der wissenschaftlichen Forschung. Dr . Tomasz Kranz unterstrich die Bedeutung des Museums, dem er als Direktor vorsteht, als Erinnerungsort und als Ort pädagogischer Tätigkeit, die durch die Veranstaltung von Seminaren, Workshops und projektbasierten Programmen wahrgenommen wird.
Das zweite Referat wurde von Frau DDr. Barbara Schätz gehalten. DDr. Schätz ist im österreichischen Bundesministerium in leitender Position für Gedenkstätten und Kriegerfriedhöfe verantwortlich. Der Titel ihres Vortrags lautete: „Die Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte Mauthausen – Ziele, Diskussionen und Ergebnisse”. Sie widmete sich in ihrem Vortrag neuen Wegen in der Funktionsweise von Erinnerungsorten, wie es der Erinnerungsort Mauthausen ist, das im Mai jeden Jahres, am Tag der Befreiung des Lagers, Ort des Treffens von Tausenden ehemaligen Häftlingen aus vielen Ländern Europas, den jeweiligen Herkunftsländern der Häftlinge, ist.
Beide Referate gaben Anlass zu einer intensiven Diskussion, deren Hauptgegenstand die Wahrnehmung der ehemaligen Konzentrationslager im heutigen Bewusstsein ist, insbesondere im Bewusstsein der jungen Generation. Dieser Aspekt wurde nicht nur vom Standpunkt der heute für die ehemaligen Konzentrationslager Verantwortlichen diskutiert, sondern auch aus der Perspektive ehemaliger Häftlinge, die am Seminar teilnahmen.
Eine wichtige Erkenntnis, die sich im Laufe des Seminars herauskristallierte, war die Erkenntnis der Notwendigkeit einer Abhaltung eines polnisch-österreichischen Meetings von größerer Reichweite – in Form einer Konferenz bzw. eines Workshops, offen für sämtliche Teilnehmer aus Österreich und Polen, die an dieser Thematik interessiert sind. Das Wissenschaftliche Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien plant eine solche Konferenz für das Jahr 2010.

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