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2009 – Grotowski Jahr unter der Schirmherrschaft der UNESCO

Univ.-Prof. Dr. Grażyna Dyląg

Am 9. November 2009 fand als Sondersitzung im Rahmen des Klubs der Professoren ein Seminarabend statt, der dem großen polnischen Theatertheoretiker Jerzy Grotowski (1933-1999) gewidmet war. Anlässlich dessen 10. Todestages wurde das Jahr 2009 zum Grotowski-Jahr ausgerufen. Univ.-Prof. Dr. Grażyna Dyląg, Max-Reinhardt-Seminar Wien, gestaltete gemeinsam mit StudentInnen des Reinhardt-Seminars diesen Abend, in dem der Werdegang Grotowskis sowie Textproben seines Werkes vorgestellt wurde.
Grotowski absolvierte ein Schauspielstudium in Krakau, das er im Jahr 1955 abschloss. Danach ging er nach Moskau. Dort lernte er die Theaterkunst der russischen Avantgardisten, aber auch die Schauspielertrainingsmethoden Stanislawskis, die „rhythmischen Übungen“ von Charles Dullin, das „bio-mechanische Training“ Meyerholds sowie Wachtangows Synthese kennen, die ihn ebenso beeinflussten wie Bertolt Brecht oder Antonin Artaud. 1956 kehrte er nach einer Reise nach Mittelasien und China, wo er die Peking-Oper, das indische Kathakali und das japanische No-Theater studierte, nach Polen an die Schauspielschule in Krakau zurück, um ein Regiestudium zu beginnen, das er 1960 mit dem Regie-Diplom abschloss. Noch während des Studiums übernahm er 1959 mit dem Literaturkritiker Ludwik Flaszen das "Teatr 13 Rzędów", das "Theater der 13 Reihen" (34 Plätze) in Opole (Oppeln), das später in "Teatr Laboratorium 13 Rzędów" umbenannt wurde.  Grotowski wollte ein von allem Überfluss des Theaterapparats (des „reichen Theaters“) gereinigtes Zurückbesinnen auf den Urgrund der Schauspielkunst erreichen. So forderte er in seinem Plädoyer "Für ein armes Theater" ein Schauspiel, das „ohne Schminke, ohne eigenständige Kostüme und Bühnenbild, ohne abgetrennten Aufführungsbereich (Bühne), ohne Beleuchtungs- und Toneffekte usw. existieren kann.
Ergänzend zum Vortrag von Prof. Dyląg wurden von Studentinnen des Reinhardt-Seminars grundlegende theatertheoretischen Schriften Grotowskis verlesen. Krönender Schlussakzent war die Rezitation eines Ausschnitts aus "Schuld und Sühne" von Dostojewski, zur Aufführung gebracht gemäß den Regeln von Jerzy Grotowski.

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