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Das Porträt von Rudolf IV und die Anfänge des autonomen Porträts im 14. Jahrhundert

Mateusz Grzęda

Am 29. Jänner 2013 fand in der Polnischen Akademie der Wissenschaften - Wissenschaftliches Zentrum in Wien ein Vortrag in polnischer Sprache zum Thema "Das Porträt von Rudolf IV. und die Anfänge des autonomen Porträts im 14. Jahrhundert” statt. Referent war Mgr Mateusz Grzęda, der zur Zeit an seiner Dissertation am Institut für Kunstgeschichte an der Jagiellonenuniversität in Krakau arbeitet. Die Anfänge der unabhängigen Porträtkunst in Mitteleuropa sind das Dissertationsthema dieses jungen Mediävisten, der im Rahmen eines Stipendiums der Lanckoronskistiftung nach Forschungsaufenthalten in New York und London auch in Wien recherchierte.
Das Porträt von Rudolf IV ist eines der Schlüsselwerke im Kontext der Forschungen der Porträtkunst als eigenständige Kunstgattung. Kleingemälde auf Pergament, auf Holz aufgezogen, wurden in der Wissenschaft vielfältig interpretiert. Der Vortragende präsentierte den derzeitigen Forschungsstand und ging ausführlich auf zahlreiche damit verbundene Fragestellungen ein.  Eine der wichtigsten davon betrifft die Frage nach der Funktion des Gemäldes, das nach dem Tod des Erzherzogs im Jahr 1365 im Presbyterium des Stephansdom aufgehängt wurde. Die bedeutendsten in Erwägungen gezogenen Funktionen sind Epitaphium, mittelalterliches Gedenken sowie politische Propaganda.
In einem solchen gilt die Forschung mehr dem Porträtiertem als dem Bildnis selbst. Die Forschungsmethode betrachtet das Kunstwerk als Quelle und ist eine der führenden Forschungsmethoden der Kunstgeschichte. Viele Faktoren, u.a. die Größe des Gemäldes, der verwendete Untergrund (Pergament), fehlende Hinweise der Zugehörigkeit des Bildes zu einem größeren Objekt, beispielsweise einem Altar, weiters die realistische Darstellung des Herrschers, das Fehlen - über die Inschrift hinaus - von weiteren Hinweisen zur Identifizierung des Porträtierten wurden einer genaueren Analyse unterzogen. Als ein Ergebnis des Vergleichs mit anderen Werken der Epoche sowie auf der Grundlage der verfügbaren Literatur aus der Epoche des Porträtierten schlug der Referent vor, das Porträt in Verbindung mit der politischen Tätigkeit des Herrschers zu sehen. Er wies weiters darauf hin, dass mittels der Gattung eines selbstständigen Porträts sowie der kleinen und damit leicht beweglichen Größe des Porträts eine Berufung auf die im 14. Jahrhundert lebendige Tradition der Legitimation eines Herrschers unter Berufung auf die antike Tradition denkbar wäre.

Mgr Aleksandra Szymanowicz-Hren

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