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Die polnische Frage am Wiener Kongress

Symposium

Am 14. Oktober 2014 fand im Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien das Symposium „Die polnische Frage am Wiener Kongress“ statt. Die Gäste wurden vom Direktor des Zentrums Prof. Bogusław Dybaś, der auch die Referenten vorstellte und die Thematik ihrer Vorträge präsentierte, auf das Herzlichste begrüßt. Prof. Dybaś erläuterte auch die Frage des Wiener Kongresses aus der Perspektive von Fürst Edward Kazimierz Lubomirski,  polnischer Diplomaten, Schriftsteller und Historiker, und stellte das von diesem 1821 herausgegebene Buch Lubomirski Historisch-statistisches Bild von Wien aus dem Jahr 1815 vor, in welchem ein Kapitel  dem Wiener Kongress gewidmet ist.

Im ersten thematischen Block ergriff Univ.-Prof. Dr. Jarosław Czubaty, Universität Warschau das Wort. Er beschrieb die Situation der polnischen Gebiete zur Zeit des Wiener Kongresses. Die Schlüsselfrage zum Verstehen der territorialen Lage der ehemaligen Republik war die Entwicklung der politischen Situation und der Kriegslage im Zeitraum von 1812 bis 1814. Univ.-Prof. Dr. Czubaty konzentrierte sich auf die Verhältnisse zwischen dem Herzogtum Warschau, Napoleon Bonaparte und der Politik von Zar Russland Aleksander I.

Anschließend schilderte Dr. Karin Schneider, Universität Innsbruck, die aus polnischer Perspektive wichtigsten Persönlichkeiten, die am Wiener Kongress teilnahmen. Zu dieser Gruppe gehörte auch Fürst Adam Jerzy Czartoryski, der Vertreter Russlands, dessen Ziel eine Wiedererrichtung Polens unter russischem Zepter war.

Im zweiten thematischen Block präsentierte Univ.-Doz. Dr. Werner Telesko, Österreichische Akademie der Wissenschaften, ausgewählte Aspekte der Ikonographie des Wiener Kongresses. Univ.-Doz. Dr. Telesko stellte politische Karikaturen zur polnisch-sächsischen Frage vor und zeigte 13 Illustrationen, die mit dem Kongress verbunden sind.

Danach ergriff  Univ.-Prof. Dr. Reinhard A. Stauber das Wort. Er konzentrierte sich auf die Arbeit der „Statistischen Kommission“ am Wiener Kongress. Diese Einheit gehörte zur Gruppe jener 10 Arbeitsausschüsse, die durch das Komitee 8 berufen wurden. Univ.-Prof. Dr. Stauber stellte die Mitglieder der Kommission sowie die Ergebnisse ihrer Arbeit dar.

Im dritten thematischen Block präsentierte Univ.-Prof. Dr. Hans-Henning Hahn, Universität Oldenburg eine politische und völkerrechtshistorische Analyse der Polen betreffenden Bestimmungen des Wiener Kongresses. Weiters wurden die Konsequenzen des Wiener Kongresses für die österreichische Politik in Galizien von Univ.-Prof. Dr. Milos Reznik, Deutsches Historisches Institut Warschau, dargestellt.

Im letzten Teil präsentierte Univ.-Prof. Dr. Leszek Kuk, Universität Toruń, die Beschlüsse des Wiener Kongresses hinsichtlich Polen aus der Perspektive der polnischen Frage im 19. Jh. Univ.-Prof. Dr. Kuk stellte fest, dass aufgrund der Bestimmungen des Kongresses Polen und die polnische Frage im europäischen Bewusstsein an Bedeutung verlor. Seine Überlegungen beendete er mit einer aus polnischer Perspektive traurigen Feststellung und brachte ein Zitat des französischen Schriftstellers Alfred Jarry, der Ende des 19. Jh. die Handlung eines seiner Werke in Polen ansiedelte: „In Polen, also nirgends“.

Nach dem letzten Vortrag gab es eine lebendige Diskussion, die das Symposium abschloss.

Lidia Gerc

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