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Zeitenwende 1944

Symposium

Am 7. November 2014 fand in der Ruhmeshalle im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien ein Symposium unter dem Titel „Zeitenwende 1944" statt, das vom HGM und dem Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien veranstaltet wurde. Zu Beginn der Veranstaltung wurden die Gäste von Dr. M. Christian Ortner, Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums Wien, sowie von Univ.-Prof. Bogusław Dybaś, Direktor des Wissenschaftlichen Zentrums der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien, begrüßt. Die beiden Direktoren stellten auch das in vier Themenblöcke gegliederte Programm des Symposiums vor.

Im ersten Themenblock stellte Univ.-Prof. Dr. Eugeniusz Cezary Król, Direktor des Instituts für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau, die Aktivitäten polnischer staatlicher Institutionen im Jahre 1944 dar und erklärte, warum Polen seine ureigenen Interessen - die Verteidigung seiner Grenzen und seiner innenpolitischen Souveränität - nicht durchsetzen konnte. Anschließend stellte Dr. Markus Reisner, österreichisches Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport, die geopolitische Lage des Jahres 1943 (u.a. die Strategie der Alliierten nach der Casablanca-Konferenz) vor, die in der Folge zum Luftkrieg des Jahres 1944 führte. Mag. Andreas Thalhammer, österreichisches Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport, konzentrierte sich auf die Schlachten um Monte Cassino, die die  Rettungsaktion der in Monte Cassino in Sicherheit gebrachten Kulturgüter zur Folge hatte. Thalhammer betonte die Rolle von Albert Kesselring in diesem Geschehen, die zur Übergabe der Kunstwerke an den Vatikan führte.

Im zweiten Block referierte Dr. Marcin Przegiętka, Institut für Nationales Gedenken Warschau, über die Lage der Heimatarmee (Armia Krajowa) im Jahr 1944, über die Ziele und den Verlauf der von der Heimatarmee geplanten Aktion „Burza“ („Gewitter“) sowie über das Verhältnis Polens zu den sowjetischen Truppen und die Reaktion auf die von den Alliierten geplante Teilung Europas, in deren Folge Polen dem sowjetischen Einflussbereich angehörte. Eric von Tilbeurgh, Gründer der Stiftung „Wojtek. Polnische Befreier an allen Fronten“ in Boxtel in den Niederlanden, präsentierte seine eigene Sammlung über die polnischen Streitkräfte im Westen. Diese ist nach dem General-Władysław-Sikorski-Institut in London die größte Sammlung dieser Art. Er stellte auch seine damit verbundenen Aktivitäten (Ausstellungen, Veröffentlichung von wissenschaftlichen Beiträgen etc. vor). Dr. Wolfgang Etschmann, Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport in Österreich, konzentrierte sich auf die Einsätze der Roten Armee und die strategische Lage an der Ostfront 1944.

Im dritten Themenblock analysierte Mag. Grzegorz Hanula, Museum des Warschauer Aufstandes, den Verlauf des Warschauer Aufstandes sowie dessen Ursachen und Folgen. Der Aufstand, der sich 2014 zum 70. Mal jährt, ist aufgrund seiner tragischen Folgen Gegenstand der Debatten und Auseinandersetzungen in Polen. Danach stellte Mag. Tymoteusz Pruchnik das Museum des Warschauer Aufstandes vor. Er zeigte auch den Kurzfilm „Stadt der Ruinen“ („Miasto ruin“), in dem die fast völlige Zerstörung der Stadt Warschau im Jahre 1944 nach dem Aufstand veranschaulicht wird.

Im letzten Themenblock ging Univ.-Prof. Dr. Lothar Höbelt, Universität Wien, der Frage nach, welche Rolle die Landung der alliierten Truppen in der Normandie im Verlauf des Zweiten Weltkrieges gespielt hatte. Prof. Höbelt analysierte, welchen Einfluss die Landung hatte und überlegte die psychologische Bedeutung, die ihr heute zugeschrieben wird. Dr. Richard Hufschmied, Heeresgeschichtliches Museum Wien, berichtete über Vorbereitungen und Umstände des Attentates am 20. Juli 1944 (Operation Walküre), das die Ermordung von Adolf Hitler zum Ziel hatte und unter der Führung von Oberst von Stauffenberg durchgeführt wurde. Dr. Hufschmied präsentierte auch Fallbeispiele für die Rezeption des Widerstands in der Zweiten Republik.

Das Symposium wurde mit einem Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Oliver Rathkolb, Universität Wien, beschlossen. Prof. Rathkolb stellte die nicht umgesetzten Pläne österreichischer Exilanten bezüglich Struktur und Staatsform Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg vor.

Jakub Lewandowski

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