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„Um eine würdige Landeshauptstadt zu sein – die Problematik der Assanierung Lembergs in der Zeit von 1870–1914

Dr. Tomasz Dywan

Am 24. September 2015 fand im Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien ein polnischsprachiger Vortrag von Dr. Tomasz Dywan unter dem Titel „Aby być godną stolicą kraju – problematyka asanizacji we Lwowie w latach 1870–1914” [Um eine würdige Landeshauptstadt zu sein – die Problematik der Assanierung Lembergs in der Zeit von 1870–1914] statt. Mag. Malwina Talik, Expertin für wissenschaftliche Kontakte, hieß alle Gäste herzlich willkommen und stellte kurz den Referenten vor.
Dr. Tomasz Dywan studierte Geschichte an der Universität Breslau sowie Kunstgeschichte an der Jagiellonen-Universität Krakau. Zu seinen wissenschaftlichen Interessen gehört die Problematik der Religiosität in der polnischen Adelsrepublik sowie die Zusammenhänge zwischen Wissenschaft und Technik vom 16. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts.
Zu Beginn seines Vortrags erklärte Dr. Dywan den Begriff „asanizacja“ [Assanierung], verstanden als „die Schaffung möglichst günstiger Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Bevölkerung“. Der Referent beschrieb ausführlich die Beweggründe der Bemühungen der lokalen Behörden Lembergs für die Entwicklung und Modernisierung der Hauptstadt Galiziens. Dies führte vor allem zum Bau von Wasserleitungen, Kanalisation und Schlachthöfen sowie zur Eröffnung der Landesbank des Königreichs Galizien, die Kommunalanleihen zu emittieren begann.
Um der Ausbreitung einer Seuche vorzubeugen und die Sterblichkeitsrate zu senken, entschied man, Abwässer in den Fluss Poltwa einzuleiten, der unter die Erde verlegt wurde.
Gleichzeitig begann man 1889, die städtische Wasserleitung zu bauen. Ein Wasserleitungsgesetz verpflichtete die Einwohner dazu, ihren Haushalt an die Wasserleitung anzuschließen und die Kosten dafür selbst zu tragen. Während des Vortrags bezog sich der Referent mehrmals auf die in den Zeitungen "Przegląd Higieniczny“ und „Gazeta Techniczna“ veröffentlichten Daten.
Auf den Vortrag folgte eine Diskussion. Die Fragen betrafen u. a. den Einfluss der im 19. Jahrhundert durchgeführten Arbeiten auf die heutige diesbezügliche Situation in Lemberg, die Problematik der tatsächlichen Rückständigkeit Galiziens sowie die Unterschiede zwischen den Begriffen „asanizacja“ [Sanierung] und „asenizacja“ [Fäkalienentsorgung].

Karolina Redlin

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