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Bruno Kreisky im polnischen Diskurs der Jahre 1956-1983

Dr. Agnieszka Kisztelińska-Węgrzyńska

Am 25. Jänner 2017 fand im Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien ein Vortrag zum Thema "Bruno Kreisky im polnischen Diskurs der Jahre 1956-1983" statt, der von Dr. Agnieszka Kisztelińska-Węgrzyńska gehalten wurde. Prof. Dybaś hieß die zahlreich erschienenen Gäste herzlich willkommen und stellte die Referentin des Abends vor. Dr. Agnieszka Kisztelińska–Węgrzyńska ist Historikerin an der Fakultät für Internationale und Politische Studien der Universität Łódź. Ihr Forschungsinteresse gilt insbesondere der Geschichte der Diplomatie nach dem Zweiten Weltkrieg unter besonderer Berücksichtigung Österreichs.

In den 1950- und 1960-Jahren, vor allem aber in den 1970-Jahren, herrschte im polnischen Diskurs die Überzeugung vor, dass Österreich gegenüber Polen eine neutrale Position innehätte. Dr. Agnieszka Kisztelińska-Węgrzyńska zufolge war dies auf die Politik der Volksrepublik Polen zurückzuführen. Die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich und die USA wurden als Feinde betrachtet. Österreich setzte sich zu dieser Zeit stets für die Förderung und Bekanntmachung der österreichischen Kultur sowie der deutschen Sprache ein. Die polnische Presse präsentierte Bruno Kreisky, der zunächst Außenminister sowie von 1970 bis 1983 Bundeskanzler der Republik Österreich war, als Garant der guten Beziehungen zwischen Polen und Österreich. Anfangs schrieben die Journalisten wenig über Kreisky. In den 1970er Jahren beschrieben sie ihn als humorvollen und belesenen Menschen, der voll Stolz über Österreich sprach und dessen Interessen zu wahren wusste. Sie verglichen ihn gerne mit anderen westeuropäischen Politikern. Für die Propaganda der Volksrepublik Polen waren Bruno Kreisky und Österreich ein wichtiger Partner im Westen, vor denen man sich, anders als vor der Bundesrepublik Deutschland, nicht zu fürchten brauchte.

Der Vortrag von Dr. Agnieszka Kisztelińska–Węgrzyńska war eine faszinierende Darstellung der Diplomatigeschichte Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg und der Beziehungen zwischen Österreich und Polen. Dr. Agnieszka Kisztelińska-Węgrzyńska bediente sich dabei soziologischer Methodik zur Erforschung historischer Fragestellungen. Auf den Vortrag folgte eine interessante Diskussion, in deren Verlauf zahlreiche Fragen über die polnische Außenpolitik und die Person von Bruno Kreisky an die Referentin gestellt wurden.

Joanna Brzegowy

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