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Die Geschichte der Kardiochirurgie

Priv.-Doz. Dr. med. Włodzimierz Kuroczyński

Am 30. Mai 2017 referierte Priv.-Doz. Dr. med. Włodzimierz Kuroczyński im Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien über die Geschichte der Kardiochirurgie.

Der Direktor des Zentrums von 2007 bis 2019, Univ.-Prof. Dr. Bogusław Dybaś, begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste und stellte den Referenten vor. Dieser studierte von 1968 bis 1974 Medizin an der Universität Łódź. Anschließend spezialisierte er seine Ausbildung bei Prof. Jan Moll an der Klinik für Kardiochirurgie in Łódź. 1983 promovierte er zum Dr. med. 1989 wechselte er zu Prof. Hellmut Oelert an die Universitätsklinik Mainz. Sein operativer und wissenschaftlicher Schwerpunkt war die Korrektur komplexer angeborener Herzfehler. 2003 habilitierte er an der Universitätsklinik Mainz zum Thema „Der angeborene Herzfehler: Eine kontinuierliche Herausforderung an die Weiterentwicklung herzchirurgischer Behandlungskonzepte”. Seit 2016 ist er im Ruhestand.

Priv.-Doz. Dr. med. Włodzimierz Kuroczyński stellte in seinem Vortrag die spannende Geschichte der Kardiochirurgie von ihren Anfängen bis heute dar. Die Voraussetzung für die Herzchirurgie schufen die Pioniere der modernen Narkose, Dr. H. Wells (1845) und Dr. W. T. Morton (1846) - ohne ruhig schlafende Patienten gibt es keine Herzchirurgie. Als Beginn der Kardiochirurgie gilt der 9. September 1896. An diesem Tag gelang es Prof. Ludwig Rehn in Frankfurt am Main, eine Herzstichverletzung erfolgreich durch eine direkte Naht zu verschließen. Zu den ersten erfolgreichen Operationen am Herz- und Gefäßsystem gehören die pulmonale Embolektomie durch M. Kirschner (1924) sowie die Entfernung eines Aneurysmas der rechten Herzkammer durch F. Sauerbruch (1931). In den USA wurde 1938 durch R. E. Gross in Boston ein Ductus arteriosus ligiert. 1944 erfolgte die erste Operation einer Aortenisthmusstenose durch Resektion und End-End Naht durch C. Crafoord. 1944 legte A. Blalock bei einem Mädchen mit Fallotscher Tetralogie eine arteriopulmonale Anastomose an. Eine weitere Entwicklung brachte die Einführung der Oberflächenhypothermie (1950) durch G. Bigelow, der Kreuz-Zirkulation durch W. Lillehei und der extrakorporalen Zirkulation (HLM) (1953) durch J. H. Gibbon. Anfangs wurden unter HLM angeborene Herzfehler korrigiert. Nach dem ersten Aortenklappenersatz (1960) durch D. Harken und dem ersten Mitralklappenersatz (1960) durch A. Starr kam es zur Entwicklung der Herzklappenchirurgie. Die direkte Revascularisation der Kranzarterien wurde durch R. Favaloro (1967) in den USA durchgeführt. Auf den Voruntersuchungen von N. Shumway aufbauend führte Ch. Barnard Ende 1967 schließlich die erste Herztransplantation weltweit durch.

Seinen Vortrag illustrierte Priv.-Doz. Dr. med. Włodzimierz Kuroczyński mit zahlreichen Illustrationen, die zum einen Pioniere der Kardiochirurgie zeigten, zum anderen Operationstechniken am Herzen. Er zeigte auch kurze Filme, die den Verlauf kardiochirurgischer Eingriffe verdeutlichten. Zur weiteren Veranschaulichung zeigte er auch alte und neue Modelle von Herzschrittmachern.

In der Diskussion nach dem Vortrag wurde eine Reihe zum Vortrag gestellt, u.a. nach den Unterschieden zwischen älteren und neuen Herzschrittmachern sowie nach der medikamentösen Therapie von Herzerkrankungen im Laufe der Jahre. 

Abschließend dankte der Direktor des Zentrums allen Gästen für ihr Kommen und lud zu einer informellen Fortsetzung der Gespräche ein.

Adam Czartoryski

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