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Angewandte Geologie – Beiträge in Wissenschaft & Technik

Vortrag von Dr. Roman Lahodynsky

28.03.2023, Dienstag, 17:00

SPRACHE: DEUTSCH
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Diese Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem Verein Polnischer Ingenieurinnen und Ingenieure in Österreich organisiert.

Die Angewandte Geologie beschäftigt sich mit der Suche nach Rohstoffen (Minerale, Erze, Erdöl & Erdgas, Trinkwasser), der Geotechnik (Tief- & Tunnelbau) und der Gefährdung und Sicherung des menschlichen Lebensraumes (Naturgefahren, technologische Risiken, Umweltschutz).

Es war der Bergbau, welcher der Geologischen Wissenschaft entscheidende Impulse brachte (Überlegungen über das Alter der Erde, erste geologische Karten, Tektonik, Tunnelbau). Der Abbau von Salz, Erz, Kohle und die Suche nach ausreichenden Wasservorräten ermöglichten nicht nur bessere Lebensbedingungen, sondern befruchteten die Wissenschaft.  Der enorme Zuwachs an wissenschaftlicher Erkenntnis im 19. & 20. Jahrhundert ist somit der angewandten Forschung zu verdanken.

Die Stratigraphie und die Sedimentologie sind maßgeblich von der Erdölexploration beeinflusst worden. Fortschritte in der Mikro- und Nannopaläontologie ermöglichten genaueste Zeiteinstufungen verschiedenster Sedimente und begründeten die „Event-Stratigraphie“.

Die Satellitentechnologie (remote sensing) brachte einen gewaltigen Fortschritt in der Erdbeobachtung und im Vermessungswesen sowie eine völlig neue Sicht über unsere in Bewegung befindliche Erdkruste – die Plattentektonik. In Kombination mit Geochemie und Geophysik kommen wir dem Motor der Bewegungen auf die Spur.

Der Einsatz verschiedenster moderner Methoden in der Untersuchung von Naturgefahren (Erdbeben, Hangbewegungen) ermöglicht bessere Gefahreneinschätzungen. Eine Anpassung gesellschaftlichen und ökonomischen Verhaltens ist damit jedoch nicht zwingend verknüpft (Beispiele: Standortwahl von Staudämmen, Kernkraftwerken, Industriestandorte, Entwicklung und Anwendung von Normen).

Von polnischen Wissenschaftlern kamen wichtige Beiträge in den Geowissenschaften und im Ingenieurwesen (Ignacy Domeyko, Ernest Malinowski, Ignacy Lukasiewicz, Witold Zglenicki, Henryk Arctowski, Stanislaw Ulam). Für meine eigene fachliche Entwicklung bedeutend war die Arbeit von Stanislaw Dzulynski (Flysch-Erforschung).

Ein besonders tragisches Kapitel ist die tödliche Zwangs- und Schwerstarbeit beim Stollenbau durch polnische Häftlinge der deutschen KZs in Mauthausen, Ebensee und Gusen. Es ist weitgehend unbekannt, dass diese Menschen durch den Bau der Linzer Luftschutzstollen zum Überleben der Zivilbevölkerung entscheidend beigetragen haben. Das Referat endet mit Exkursionsvorschlägen.

LEBENSLAUF DES REFERENTEN: Nach der Matura 1969 in Linz Ableistung des Militärdienstes an der Luftschutztruppenschule des Österreichischen Bundesheeres mit Ausbildung zum Strahlenschutztechniker im Reaktorzentrum Seibersdorf. Studium der Geologie, Paläontologie, Petrographie und Geophysik an der Universität Wien, Teilnahme an vielen Lehrveranstaltungen auch an der Technischen Universität, an der BOKU und am Geotechnischen Institut im Arsenal. Projektmitarbeiter am Institut für Geophysik der TU Wien (Gebirgsspannungsmessungen, Hangbewegungen) und an der Geologischen Bundesanstalt (Kartierungen, Event-Stratigraphie, Kooperation mit der PAN / Zaklad Paleobiologii und dem französischen CNRS). Trinkwassersuche und Tunnelbau mit dem Geologischen Büro Traunkirchen, Assistent am Institut für Risikoforschung (Univ. Wien & BOKU: Erdbebensicherheit von Atomkraftwerken, Endlagerproblematik; EU-Projekte und Studien zur Nachhaltigkeit in China und Peru). Senior Geologe beim Bau des Lowari-Tunnels in Pakistan (2007-2009), Honorarprofessor an der Kirgisischen Universität für Bergbau, Geologie und Umweltschutz (seit 2015).

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