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Galizien als Archiv. Reisen im postgalizischen Raum

Vortrag von Dr. Magdalena Baran-Szołtys,
organisiert in Zusammenarbeit mit dem Klub der Professoren

16.05.2023, Dienstag 18:00

Knapp hundert Jahre ist es her, dass die imperiale österreichische Provinz „Königreich Galizien und Lodomerien“ (1772-1918) mit dem gesamten Vielvölkerstaat der Habsburger unterging, doch Reisen nach Galizien finden bis in das 21. Jahrhundert statt und haben nichts von ihrer Attraktivität verloren Doch wie reist man heute in historische Räume wie Galizien und vor allem wozu? Dieser Frage ging die Literaturwissenschaftlerin Magdalena Baran-Szołtys in ihrem Vortrag nach. Anhand von Reisen nach Galizien in der Gegenwartsliteratur beleuchtete sie die Funktionsweisen von Reisen in historische Räume und stellte daran anschließend ihre These von Galizien als einem Archiv(-Raum) vor, in welchem gewisse Themen, Mythen, materielle Relikte etc. aufbewahrt werden. Dabei unterscheidet sie drei Archivarten: historisch-literarische Archive, familiäre und idiosynkratische Archive. Diese drei Archivarten beschreiben nicht nur die Art der für die Reise verwendeten Quellen, sondern auch den Umgang mit ihnen - den öffentlichen Umgang im Falle des historisch-literarischen, den persönlichen im Falle des Familienarchivs und des individuellen im Falle des idiosynkratischen Archivs. Das entworfene Modell zur Untersuchung solcher Reisen liefert erhellende Erkenntnisse und ist für vergleichbar gelagerte europäische Räume wie Siebenbürgen oder die Bukowina anwendbar.


Über die Referentin:

Magdalena Baran-Szołtys ist promovierte Literatur- und Kulturwissenschaftlerin und forscht als Hertha Firnberg-Stipendiatin des FWF am Research Center for the History of Transformations (RECET) und am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien zu Ungleichheits- und Transformationsnarrativen im Postsozialismus sowie der Beziehung zwischen Literatur und Politik. Sie studierte Germanistik und Slawistik an der Universität Wien, der Jagiellonen-Universität in Krakau und der Universität Breslau. Ende 2018 promovierte sie am interdisziplinären Doktoratskolleg „Das österreichische Galizien und sein multikulturelles Erbe“ an der Universität Wien über Reisen nach Post-Galizien. Sie war u.a. Visiting Scholar am Ukrainian Research Institute der Harvard University, lehrte Deutsch und Literatur an der University of Sydney und arbeitete am Institut für die Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts der Universität Warschau im NCN Projekt „(Multi)national Eastern Galicia in the Interwar Polish Discourse (and its Selected Counter-Discourses)“. Anfang 2021 erschien ihre erste Monographie „Galizien als Archiv“ (Vienna University Press, V & R unipress).

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