Dr. Hanna Appel

Am 9. Juni 2011 fand in der Polnischen Akademie der Wissenschaften – Wissenschaftliches Zentrum in Wien ein Vortrag im Rahmen der Reihe der Präsentation von Stipendiaten der Lanckorońskistiftung von Dr. Hanna Appel (Universität Toruń) statt. Dieser Vortrag war der Forschungsthematik „Senatus consultum als politische Waffe” gewidmet. Die Referentin Dr. Hanna Appel, Nikolaus Kopernikus-Universität Toruń, beschäftigt sich mit der Literatur und Geschichte der Römischen Republik. Zurzeit bereitet sie ihre Habilitation zum Thema: „ne quid res publica detrimenti capiat. Untersuchungen zum sogenannten SCU (senatus consultum ultimum oder senatus consultum de re publica defendenda)“ vor.
Nach der traditionellen Begrüßung der Gäste seitens des Direktors des Zentrums Prof. Bogusław Dybaś sprach die Referentin in ihrem Vortrag über das senatus consultum ultimum, der wohl mächtigsten und stärksten Waffe des Römischen Senates im Kampf gegen innenpolitische Gegner in der späten Republik. Diese hatte durchaus den Charakter eines Ausnahmerechts und entspricht in seinen Grundzügen funktionell dem Notstand im heutigen Sinne. Heute wird dieser Beschluss kurz als SCU = senatus consultum ultimum oder senatus consultum de re publica defendenda bezeichnet, doch bedarf es einer umfassenden Erklärung und einer Klärung aller Schwierigkeiten, denen man auf dem Wege zu einem tieferen Verständnis begegnet. Eine der wichtigsten Fragen zu diesem Thema ist die Frage, ob das "senatus consultum ultimum" als eine legitime staatliche Maßnahme zu betrachten ist oder vielmehr als politische Selbstbehauptung des Senates betrachtet werden kann, der eine vordergründige Selbstbestätigung der Optimaten darstellte. Nach dem Vortrag hatten die Teilnehmer Gelegenheit, der Referentin weitere Fragen zu dieser komplexen verfassungsrechtlichen Frage zu stellen