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Keramikfunde am archäologischen Stützpunkt Tell el-Retaba in Ägypten

Dr. Anna Wodzińska

Am 16. Mai 2013 hielt die Archäologin Dr. Anna Wodzińska, Institut für Ägyptologie der Universität Warschau, im Rahmen des Zyklus "Projektpräsentationen von Stipendiaten der Stiftung Lanckoroński" einen Vortrag über am archäologischen Stützpunkt Tell el-Retaba in Ägypten gefundene lokale sowie importierte Keramiken.  Die Vizedirektorin des Zentrums, Dr. Anna Ziemlewska, begrüßte die Gäste.
Tell el-Retaba ist ein Forschungsstützpunkt im östlichen Nildelta in w Wadi Tumilat. Die am öftesten vorgefundenen archäologischen Artefakte zeugen von der Anwesenheit der Hyksos, die Unterägypten zur Zeit der Zweiten Zwischenzeit erobert hatten. Zu Beginn des Neuen Reichs wurde hier eine Festung errichtet, die zur Zeit von Ramses II. ausgebaut wurde. Man kann davon ausgehen, dass das heutige Tell el-Retaba dem antiken Pithom entsprach, wo zur Zeit von Ramses II. Juden während des Ausbaus der Stadt beschäftigt waren, wie wir aus der Bibel wissen. Das archäologische Erbe zeugt von der Fortsetzung der Besiedlung während der Dritten Zwischenzeit sowie in der Spätzeit.
Zahlreiche Keramiken sowie Keramikscherben bei gleichzeitig kaum vorhandenen schriftlichen Quellen sind die Grundlage zur Datierung der Untersuchungsergebnisse auf diesem Siedlungsgebiet.  Ebenso kann man lediglich auf Basis der Keramiken Überlegungen zu den internationalen Kontakten der Bevölkerung von Tell el-Retaba sowie über deren Reichweite und Charakter anstellen.  Der Stützpunkt und die Festung bestanden fast die gesamte Epoche hindurch. Die Keramiken zeugen möglicherweise von der Präsenz fremder Söldner in der ägyptischen Armee.  Sie könnten auch ein Beleg für den Tribut sein, die fremde Völker dem Pharao zu entrichten hatten. Sie könnten aber auch eine Handelsware im internationalen Warenverkehr gewesen sein und als Gefäße für Luxuswaren, u.a. für Wein und Harze aus dem Nahen Osten, gedient haben. Aus der Spätzeit liegen Keramiken von griechischen Inseln vor,  vor allem Weinamphoren. Die in Kooperation mit slowakischen Ägytpologen geführten Ausgrabungsarbeiten erlauben es, ungeklärte Forschungsfragen zur Geschichte des antiken Ägyptens zu beantworten.
In der Diskussion nach dem Vortrag wurde u.a. nach dem momentanen Forschungsstand gefragt, weiters danach, wie die Keramikenauf gefunden werden und was weiter mit diesen passiert.
In ihrer Antwort wies die Referentin u.a. auf die Zusammenarbeit zahlreicher Ägyptologen bei der Klärung offener Forschungsfragen hin sowie auf die Anwendung der Spektrometrie bei den Forschungen.

Lidia Gerc

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