Univ.-Prof. Dr. hab. Dr. Zbigniew Skowron
Am 21. November 2013 hielt Univ.-Prof. Dr. Zbigniew Skowron am Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien einen Vortrag über Witold Lutosławski, dessen Geburtstag sich 2014 zum 100. Male jährt.
Zu Beginn des Abends begrüßte Prof. Bogusław Dybaś die Gäste und stellte den Referenten vor. Er wies darauf hin, dass Prof. Skowron bereits mehrmals im Zentrum zu Gast gewesen war und verwies auch auf dessen Beitrag im Band 3 Jahrbuch des Zentrums.
Prof. Skowron (Fakultät für Musik der Universität Warschau) der über ästhetische und historische Aspekte der Musik des zwanzigsten Jahrhunderts forscht, setzte sich in seinem Vortrag mit der Tradition und Moderne in der Musik von Witold Lutosławsk auseinander. Er erörterte die Kompositionen von Lutosławski, der so wie Igor Strawinsky und Bela Bartok zu den Klassikern des zwanzigsten Jahrhunderts gehört. Auch Einfluss- und Inspirationsquellen für das Werk von Lutosławski wurden im Vortrag ausführlich diskutiert sowie anhand von Zitaten von Lutosławski und Kompositionsbeispielen bereichert. Lutosławskis Musik ist von einer gewissen Ambivalenz geprägt. Zu den Charakteristika der Musik Lutosławskis gehören: 1. sein kreativer Beitrag zu traditionellen Musikwerken; 2. die Nutzung von Elementen avantgardistischer Strömungen sowie deren rationale Kontrolle; 3.die Vorstellung einer musikalischen Dramaturgie und deren Verbindung mit dem Wahrnehmungsprozess; 4. Die Bedeutung von Klangfarben.
Bedauerlicherweise ist die Musik von Lutosławski auf den Konzertbühnen Wiens kaum präsent. Es wurde daher vorgeschlagen, sich dafür einzusetzen, dass seine Musik in Wien wieder öfter zur Aufführung gebracht wird.
Anschließend wurden zur Veranschaulichung einige Werke von Lutosławski sowie weiterer Komponisten gespielt: Recitativo e Arioso für Violine und Klavier (1951) sowie Bukolika (Klavier) (1952) von Lutosławski; das Nocturne fis-Moll op.48 Nr.2 (1841) von Fryderyk Chopin und Kaprys polski von Grażyna Bacewicz. Die Ausführenden waren Elżbieta Wiedner-Zajac (Klavier) sowie Anna Gutowska (Violine).
Jakub Łukasiński