Dr. Paweł A. Jeziorski
Am 27. März hielt Dr. Paweł A. Jeziorski im Rahmen des Vortragszyklus "Präsentation von Forschungsprojekten von Stipendiaten der Lanckoronskistiftung" einen Vortrag über das historisch-geographische Lexikon von Polnisch-Livland bis 1772.
Der Direktor des Zentrums, Prof. Bogusław Dybaś, begrüßte die Gäste und stellte den Referenten vor. Dieser ist Mitarbeiter des Instituts für die Geschichte Pommerns sowie der Baltischen Länder der Polnischen Akademie der Wissenschaften sowie seit 2005 Lektor der Zeitschrift "Zapiski Historyczne”.
Zunächst erläuterte der Referent die geographische Lage und politische Situation von Livland, das von unterschiedlichen ethnischen und religiösen Gruppen bewohnt wurde, und stellte die gegenwärtige Forschungslandschaft sowie offene Forschungsfragen vor. Auf Grund der gegenwärtigen politischen Zersplitterung dieser historischen Region befinden sich die Archive heute in unterschiedlichen Ländern, u. a. in Dorpat, Berlin, Riga, Moskau, St. Petersburg, Wilna und sogar in Wien, was auch auf die Erstellung des historisch-geographischen Lexikons Einfluss nimmt. Zahlreiche Lemmata des Lexikons sind zwar bereits erstellt, zahlreiche weitere harren noch der Bearbeitung.
Nach dem Referat wurden viele Fragen gestellt, beispielsweise nach der Etymologie von Ortsnamen, nach einzelnen ethnischen und konfessionellen Gruppen sowie danach, inwieweit diese im Laufe der Zeit germanisiert bzw. polonisiert wurden. Prof. Dybaś, ein bedeutender Experte dieses Gebiets sowie ein Mitwirkender an diesem Projekt, erläuterte zahlreiche weitere historische und geographische Besonderheiten dieser Region. Auf die Frage nach lokalen adeligen Eliten antworteten Dr. Jeziorski und Prof. Dybaś, dass nicht nur diese Frage schwierig eindeutig zu beantworten ist - zahlreiche weitere Forschungsfragen sind teils noch unbeantwortet, darüber hinaus ist die Thematik bis heute wenig bekannt.
Lidia Gerc