In Band 5 und 6 des Jahrbuchs des Wissenschaftlichen Zentrums der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien, erschienen 2014 und 2015, werden sieben ausgewählte Korrespondenzpartner von Karl Lanckoroński sowie die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Briefe, die sie an Lanckoroński sandten, vorgestellt. Nach der jeweiligen Analyse sind die zugehörigen Briefe mit in Original belassener Orthographie und Interpunktion nachzulesen.
Im Zentrum der Analysen von Aleksandra Szymanowicz-Hren und Joanna Winiewicz-Wolska stehen Briefe von bedeutenden Architekten und bildenden Künstlern, die das Stadtbild von Wien maßgeblich prägten.
Aleksandra Szymanowicz-Hren stellt die Briefe von Friedrich Ohmann, Oskar Schimkowitz und Rudolf von Weyr an Lanckoroński vor, Joanna Winiewicz-Wolska hingegen unterzieht die Briefe von Ludwig Hans Fischer, Joseph Maria Olbrich, Caspar Zumbusch und Wilhelm von Bode (letzterer in Band 6) einer genaueren Analyse.
Eine Vielzahl von Themen kommen in diesen Briefen zur Sprache: Sie lassen uns zu Zeugen wichtiger städtebaulicher und architektonischer Entscheidungen in den letzten Jahrzehnten der Donaumonarchie werden. Wir erfahren, wie weitreichend der Einfluss von Karl Graf Lanckoroński bei der Gestaltung Wiens und der heute selbstverständlich zum Stadtbild gehörenden Bauwerke der Ringstraßenära bzw. des Historismus waren: Das Maria-Theresien-Denkmal von Caspar von Zumbusch auf der Grünfläche zwischen dem Kunsthistorischen und Naturhistorischem Museum in Wien, das Denkmal der Kaiserin Elisabeth von Hans Bitterlich und Friedrich Ohmann im Wiener Volksgarten sowie das Relief an der Wiener Peterskirche von Rudolf von Weyr — in all diese Entscheidungen war Lanckoroński formell und informell eingebunden, mit den jeweiligen Künstlern stand er in regem Kontakt.
Diese Analysen sowie die zugehörigen Briefe können als Sonderdruck hier nachgelesen werden.