Podiumsdiskussion
Am 10. Mai 2016 fand in der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien vor zahlreichem Publikum eine Diskussion zwischen Vertretern verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen statt. Das Thema war die Taufe Mieszkos I. in ihrem historischen, religiösen, sprachlichen und literarischen Kontext. Die Veranstaltung, die das gefeierte historische Ereignis aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtete, fand großen Anklang. Der Historiker Christoph Augustynowicz bewertete moderne historische Darstellungen der frühen Piastenzeit. Der Literaturwissenschaftler Alois Woldan beleuchtete die Berichte des Gallus Anonymus. Der Polonist Przemyslaw Chojnowski untersuchte andere mittelalterliche Quellen. Der Sprachwissenschaftler Georg Holzer führte aus, wie sich zur Zeit der frühen Piasten auf deren Gebiet die urpolnische Sprache ausbreitete und die slawischen Dialekte der Stämmezeit überschichtete. Die Literaturhistorikerin Jolanta Doschek, die die Veranstaltung initiiert hatte und moderierte, thematisierte das Problem der nicht belegten, aber in Teilen erschließbaren mündlichen Literatur jener Zeit.
Jolanta Doschek