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Die Kunstsammlung und die Sammlung historischer Exponate von Tomasz Czapski (1711-1784)

Mag. Mikołaj Tomaszewski

Am 8. November 2016 fand im Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien ein Vortrag in polnischer Sprache zum Thema "Die Kunstsammlung und die Sammlung historischer Exponate von Tomasz Czapski (1711-1784)", statt, der von Mag. Mikołaj Tomaszewski gehalten wurde.

Prof. Dybaś hieß die zahlreich erschienenen Gäste herzlich willkommen und stellte den Referenten vor. Mikołaj Tomaszewski ist Doktorand an der Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń. Sein Forschungsinteresse gilt der politischen Geschichte im 18. Jahrhundert, weiters Genealogie und Heraldik.

Tomasz Czapski, Starost von Knyszyń, Radzyń und Sobowidz, der Held des Vortrags, entstammte einer wohlhabenden Familie, die mit Königlich-Preußen verbunden war. Er wurde im Jahr 1711 geboren. Bis zu den 1730er Jahren wissen wir wenig über sein Leben. 1733 nahm er an der Königswahl von Stanisław Leszczyński teil, im darauffolgenden Jahr reiste er nach Frankreich. Mit seiner ersten Frau Maria Czapska hatte er zwölf Kinder. Nach deren Tod ehelichte er Julianna de Kaëpsy, die Tochter einer Kaufmannes. Czapski war mit Jan Klemens Branicki in einen langwierigen Konflikt um Knyszyń verwickelt. Tomasz Czapski galt als Abenteurer, Janusz Tazbir bezeichnete ihn in seinem Buch "Okrucieństwo w nowożytnej Europie" [Eine Geschichte von Grausamkeit und Gräuel im modernen Europa] als "Koryphäe des Grauens".

Tomasz Czapski war nicht nur ein Abenteurer, er war auch Sammler, Ästhet und ein Mensch mit vielfältigen kulturellen Interessen, wofür möglicherweise seine Reise nach Frankreich ausschlaggebend war. 1742 erwarb er eine Liegenschaft in Danzig und begann, dort seine Kunstsammlung aufzubauen. Er besaß 400 Gemälder, Zeichnungen, Stiche und eine Bibliothek mit 730 Büchern. Czapski pflegte zu vielen Künstlern Kontakt, beispielsweise zu Jakub Wessel, der zahlreiche Familienporträts für die Familie Czapski anfertigte.

Vom ästhetischen Empfinden Czapskis zeugen die Exlibris in seinen Büchern, die er beim Danziger Graveur Mateusz Deisch in Auftrag gab. Das Exlibris mit dem Familienwappen war auf der Innenseite des vorderen Buchdeckels angebracht, das Exlibris mit einem Porträt von Czapski wurde auf der Innenseite des hinteren Buchdeckels angebracht.

Mikołaj Tomaszewski zeigte in seinem Vortrag die unbekannten Seiten von Tomasz Czapski, der im Allgemeinen als wenig sympathischer Zeitgenosse betrachtet wird.

Im Anschluss an den Vortrag trugen zahlreiche Fragen und Anmerkungen aus dem Publikum zu einer regen Diskussion bei.

Joanna Brzegowy

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