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„Unsere Zukunft selbst ausdenken". Wissenschaftliche Zukunftsforschung in der Volksrepublik Polen zwischen Euphorie und Enttäuschung 1967-1989

Am 3. Oktober 2017 fand in der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien ein Vortrag in deutscher Sprache zum Thema „Zukunftsforschung“ statt, der von Lukas Becht M.A. gehalten wurde.

Der Direktor des Wissenschaftlichen Zentrums der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien von 2007 bis 2019, Univ.-Prof. Dr. Bogusław Dybaś, hieß zunächst die Gäste willkommen und stellte den Referenten vor. Lukas Becht M.A. ist Doktorand am deutsch-polnischen Promotionskolleg „Polen und Deutschland im modernen Europa“ am Historicum der LMU München sowie am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien. Zuvor studierte er Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie an den Universitäten Freiburg in Breisgau und Warschau.

Der Wunsch nach Planbarkeit der Zukunft war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowohl in den sozialistischen als auch in den kapitalistischen Gesellschaften präsent. Die Vorstellungen des Lebens rund um die magische Jahreszahl 2000 waren anfangs von Euphorie geprägt, die „Zukunftsforschung“ versuchte hingegen, diese Magie etwas zu entzaubern.

Mag. Lukas Becht versuchte in seinem Vortrag die Prognosen polnischer Intellektueller hinsichtlich der zu erwartenden Zukunft zu rekonstruieren und zu beschreiben. Insbesondere ging er auf ein interdisziplinäres Symposium bedeutender Warschauer Persönlichkeiten im Frühjahr 1967 ein, an dem Andrzej Siciński, Stefan Żόłkiewski, Maciej Szczepański, Jόzef Pajestka, Strzelański, Kazimierz Secomski, Bohdan Suchodolski und Henryk Markiewicz teilgenommen hatten. In der Folge wurde an der Polnischen Akademie der Wissenschaften das bis heute aktive Komitee für Forschung und Prognosen „Polen 2000“ gegründet, dessen Ziel es war, wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Veränderungstendenzen rechtzeitig zu erkennen und strategische Leitbilder zu entwickeln. Angesichts der zunehmenden Industrialisierung und des rapiden technischen Fortschritts strebte man danach, dem zunehmenden Konsumdenken vermehrt Kultur und Bildung entgegenzusetzen. Obwohl dies in der Praxis nur zum Teil funktionierte, wurde das heutige Verständnis von Zukunftsplanung davon in großem Maße beeinflusst.

Emilia Matyjaszczyk

 

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